Balkanroute
Auf der Reise unserer Menschenrechtsdelegation im März 2019 an die bosnisch-kroatische Grenze haben wir zahlreiche verzweifelte Flüchtende getroffen. Sie haben uns von schweren Misshandlungen durch kroatische Grenzpolizisten erzählt. Diese prügeln, berauben und demütigen die Schutzsuchenden schamlos und schicken sie nach Bosnien oder Serbien zurück.
So befahlen kroatische Grenzer im Dezember 2017 der afghanischen Familie Hussiny, nachts auf Bahngleisen nach Serbien zurückzugehen. Madina, die sechsjährige Tochter der Familie, wurde im Dunkeln und in der Panik von einem Zug erfasst und starb.
Diese Abschiebungen sind illegal. Doch die krassen Menschenrechtsverletzungen werden von der EU gedeckt, die ihre östliche Aussengrenze in Kroatien abriegeln will. Die Schweiz ist mitverantwortlich, weil sie, genauso wie die EU, die Tätigkeiten der Grenzagentur Frontex mitträgt. Diese Zusammenarbeit ist völlig inakzeptabel. Zudem hat die Schweiz keinerlei politische oder humanitäre Initiative ergriffen, um das Los der in Bosnien blockierten Flüchtlinge zu erleichtern.
Auf unserer Reise haben wir viel Schreckliches gesehen, aber auch Gutes und Edles. So gibt es in Bosnien und in Kroatien zahlreiche kleine lokale Initiativen, die den Geflüchteten beistehen. Alle diese Initiativen kämpfen mit grossen finanziellen Schwierigkeiten und wir versuchen ihnen im Rahmen unserer Möglichkeiten beizustehen. Mit Ihrer Spende helfen Sie diesen engagierten Menschen, ihre wertvolle Arbeit für die Flüchtlinge fortzusetzen.
Vielen Dank für Ihre Solidarität!
Seit mehreren Jahren sind wir nun in Kontakt mit diesen Initiativen und versuchen ihre Tätigkeiten in Westeuropa bekannt zu machen und die andauernden Menschenrechtsverletzungen an dieser Aussengrenze Europas zu denunzieren.
Was für eine Rolle spielt die UN-Migrationsagentur IOM als verlängerter Arm der EU-Migrationspolitik, aber auch die Schweiz, die sich seit Jahren intensiv im sogenannten Migrationsmanagement in Bosnien betätigt. Das EBF unterstützt eine Recherche zu diesem Thema, die bald im Archipel erscheinen wird. Derzeit kursieren sie wieder in allen Medien: die Bilder verzweifelter Migrant·inn·en in...
Obwohl fast dreissig Gemeinden ihre Hilfsbereitschaft für den Empfang von Geflüchteten von den griechischen Inseln anbieten, hat die Schweiz im Jahr 2020 sage und schreibe nur 88 unbegleitete Minderjährige aus Lesbos und Griechenland aufgenommen – eine Schande!
Kurz vor Jahresende hat sich ein Grossteil der Geflüchteten auf Lesbos in einem Weihnachtsbrief an die europäische...
Das EBF erneuert den Aufruf des Freundeskreis Cornelius Koch und CEDRI :
Die Situation in den Lagern auf den griechischen Inseln ist menschenunwürdig
In der Nacht vom 8./9. September 2020 zerstörte ein Grossbrand das Flüchtlingslager von Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Mit einem Schlag waren alle 12.000 Menschen obdachlos und irrten auf den Strassen umher. Nach der...
Liebe Freundinnen und Freunde rund um die Festung Europa, wir sind ein Open assembly in Athen, die sich Solidarity with Migrants nennt. Unsere Initiative bringt Aktivist_inn_en und Kollektive mit unterschiedlichen politischen Hintergründen und Erfahrungen zusammen.
(…) Wir treffen uns und wir organisieren Aktionen und Massnahmen gegen die griechische und EU-Anti-Immigrationspolitik....
Am 9.September 2020 wurde das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos durch einen Grossbrand völlig zerstört. Damit wurde die humanitäre Katastrophe verstärkt, die bereits im Lager geherrscht hatte und die wir und viele andere Organisationen seit langem anprangerten. 12‘000 geflüchtete Menschen befanden sich plötzlich im Niemandsland ohne irgendein Hab und Gut und wurden...
Liebe Leserinnen und Leser,
dieser Ausgabe des Archipel liegt ein Brief an Valentin Inzko bei. Der Österreicher (Kärntner Slowene) ist seit 11 Jahren der Hohe Repräsentant der UNO in Bosnien-Herzegovina zur Umsetzung des Dayton-Abkommens. Dieses Friedensabkommen von 1995 beendete den...
Am 18. Dezember 2019 haben die beiden Nationalrätinnen Samira Marti und Mattea Meyer eine Informationsveranstaltung im Bundeshaus für ihre Kolleg·inn·en zur Situation der Geflüchteten an der kroatisch-bosnischen Grenze organisiert. Eingeladen waren Stefan Dietrich von der Organisation Help now, Jana Häberlein von Augenauf und Claude Braun vom EBF, sowie die Hauptrednerin Tajana Tadic von...
Am 27. November 2019 veranstalteten wir einen Aktions- und Informationstag in Bern unter dem Titel «Endstation Bosnien» zur schwierigen Situation von geflüchteten Menschen an der bosnisch-kroatischen Grenze und in Bosnien-Herzegovina. Am frühen Nachmittag übergeben wir – rund 50 Menschen von zivilgesellschaftlichen Initiativen aus der Schweiz, Österreich, Kroatien und Bosnien-Herzegovina –...
Heute, Mittwoch, den 27.11.2019, um 15 Uhr, übergaben rund 50 Menschen von zivilgesellschaftlichen Initiativen aus der Schweiz, Österreich, Kroatien und Bosnien-Herzegowina einen Offenen Brief an Frau Bundesrätin Karin Keller-Sutter, um auf die Not der Flüchtlinge an der bosnisch-kroatischen Grenze und in den Lagern von Bosnien-Herzegowina aufmerksam zu machen. Gleichzeitig wurde auf die...
Im September 2019 wurde der Syrer Ahmed H. aus dem Abschiebezentrum in Nyirbator im Nordosten Ungarns, wo er seit Ende Januar 2019 interniert war, nach Budapest transferiert, um nach Zypern zurückkehren zu können. «Hallo, meine Freundinnen und Freunde, das ist die glücklichste E-Mail, die ich je verschickt habe. Ahmed ist am Flughafen in Budapest und wird morgen zu Hause sein.» Diese...