Nah & Fern

KIOSQUE: Annegang Magazin zur Überwindung der inneren Sicherheit

25.03.2009, Veröffentlicht in Archipel 169

2008 haben drei Fotografinnen und Aktivistinnen in Wien das Kollektiv Annegang gegründet. Das kollektive Arbeiten von Annegang versteht sich als Absage an die Individualisierungstendenzen der Kunstszene, die - mehr oder weniger notgedrungen - für ihre eigene Vermarktung produziert. Wir zücken keine moralische Keule gegen das große Geldverdienen, sondern stellen die Frage: wie teilen wir...

KOMMENTAR: Wo steht Österreich ? Und wie flach liegt es ?

von Peter Warta *(Wien, Februar 2009), 25.03.2009, Veröffentlicht in Archipel 169

Eigentlich ist alles halb so schlimm. Hatten wir Österreicher 1914, zum Ende der Guten Alten Zeit, immerhin mit einer mutwilligen Kriegserklärung an Serbien den 1. Weltkrieg ausgelöst, in den 1920er Jahren den Deutschen Hitler vermittelt, 1934 aufeinander geschossen und ab 1938 noch mit überproportional vielen Kriegsverbrechern an der Katastrophe des Nationalsozialismus mitgewirkt, so ist...

GESTERN - HEUTE - MORGEN: 1968 und der Zugang zu neuen Welten 2. Teil

von John Holloway *, 17.03.2009, Veröffentlicht in Archipel 168

Im Kapitalismus existiert nützliche Arbeit (Tätigkeit) in Form von abstrakter Arbeit, aber das Verhältnis zwischen Form und Inhalt kann hier nicht so klar eingegrenzt werden. Doch das tiefste Innere ist zu erkennen, allerdings im Gegensatz zur äußeren Erscheinung: «Tätigkeit» bleibt nach wie vor im tiefsten Inneren bestehen und steht im Gegensatz zur äußeren Erscheinung als abstrakte...

BUCHBESPRECHUNG: Von Menschen, Orten und Sprachen

von Beatriz Graf (EBF), 10.03.2009, Veröffentlicht in Archipel 167

Seit Jahren beschäftigen sich die AutorInnen mit Sprachenpolitik und Mehrsprachigkeit. Brigitta Busch ist Sprachwissenschaftlerin, Thomas Busch hat während Jahren den Drava-Verlag in Klagenfurt geleitet: Ihr Leben in Kärnten hat die Auseinandersetzung mit Mehrsprachigkeit im Alltag zwangsläufig mit sich gebracht. Dabei stießen sie ständig auf Vorurteile, Hierarchien und Diskriminierung im...

BUCHBESPRECHUNG: Neustart Schweiz: Soziale Energie spart reale Energie

28.02.2009, Veröffentlicht in Archipel 167

P.M. setzt dort an, wo das Zusammenleben mit anderen Menschen, die Gesellschaft an sich, beginnt: in der Nachbarschaft. Anstatt sie auf Treppenhausgespräche und ein gelegentliches Quartierfest zu beschränken, gibt er ihr eine soziale Struktur und eine wirtschaftliche Funktion.

Mit dem Bestseller «bolo’bolo» von 1983 hat P.M. die Idee der lebendigen Nachbarschaft in...

GESTERN - HEUTE - MORGEN: 1968 und der Zugang zu neuen Welten

28.02.2009, Veröffentlicht in Archipel 167

John Holloway spricht von unserer sich schnell bewegenden, schwer fassbaren und vielstimmigen Revolte gegen die abstrakte Arbeit, welche die Herrschaft des Kapitalismus untermauert.

1968? Warum sollten wir darüber sprechen? Es passieren so viele andere, wichtigere Dinge. Sprechen wir von Oaxaca und Chiapas und der Gefahr eines Bürgerkrieges in Mexiko. Sprechen wir vom Irakkrieg und...

KOMMENTAR: Die postkommunistische Bedingung am Beispiel Jugoslawiens

von Boris Buden *, 28.02.2009, Veröffentlicht in Archipel 167

Eine bekannte Binsenweisheit des postmodernen Diskurses, tatsächlich einer seiner Eckpfeiler, ist die berühmte Vielheit der Erzählungen, d.h. die angebliche Abwesenheit einer großen historischen Erzählung, der so genannten Meistererzählung.

Interessanterweise scheint es so, als ob der postkommunistische Diskurs davon nie etwas gehört hat. In seiner hegemonialen Fassung funktioniert...

LAUTSPRECHER: Die Gefahr des Antiterrorismus

von Unterstützungskomitee Forcalquier, 28.02.2009, Veröffentlicht in Archipel 167

«Wenn man einen Frosch ins kochende Wasser wirft, springt er mit einem Satz aus dem Topf, wenn man den Frosch ins kalte Wasser steckt und das Feuer unter dem Topf anmacht, bleibt er drinnen, bis er kocht.»

Am 11. November umzingeln 150 Polizisten das kleine Dorf Tarnac in der Region von Limoges im Rahmen der «Operation Taiga». Gleichzeitig werden in Rouen, Paris, Limoges und Metz...

TRIBÜNE: Des Kapitalismus neue Kleider

von John Jordan *, 28.02.2009, Veröffentlicht in Archipel 167

In der Woche, in der die Finanzkrise ausbrach, wurde in der Wall Street ein einzelner Demonstrant gesehen, der ein Transparent vor sich hertrug mit der Aufschrift: «Jump You fuckers! » («Springt, ihr Arschlöcher!»), was sich wohl auf die Banker bezieht, die sich 1929 während der großen Wirtschaftsdepression aus ihren Fenstern stürzten. Vielleicht war diese Aufforderung aber auch an...

FINANZKRISE: Crashkurs

von Gruppe Krisis, 19.01.2009, Veröffentlicht in Archipel 166

Eine neue Dolchstoßlegende macht die Runde: «unsere Wirtschaft» soll der grenzenlosen Habgier einer Handvoll Banker und Spekulanten zum Opfer gefallen sein. Gefüttert durch das billige Geld der US-Zentralbank und unterstützt durch unverantwortliche Politiker hätten sie die Welt an den Rand des Abgrunds geführt, während «die Ehrlichen mal wieder die Dummen» seien.

Nichts ist sachlich...