Protestbriefe gegen die Ausbeutung der LandarbeiterInnen in Andalusien

von Raymond Gétaz, EBF Schweiz, 04.06.2011

Einverstanden: Bioprodukte sind vorzuziehen, doch auch sie brauchen soziale Gerechtigkeit!

Seit zehn Jahren arbeiten wir mit der kleinen LandarbeiterInnengewerkschaft SOC in Almeria zusammen und fördern die Hilfe zur Selbsthilfe der MigrantInnen in der Landwirtschaft. Jetzt erreichte uns ein dringender Aufruf der SOC. Sie bittet, gegen die unbegründete und fristlose Entlassung von marokkanischen Mitarbeiterinnen bei der Firma "Bio Sol Portocarrero" zu protestieren. Jahre-lang haben die Frauen in diesem Unternehmen für Anbau und Vertrieb von Biogemüse zu einem Minimallohn gearbeitet und oft unbezahlte Überstunden geleistet - in einem Fliessband-Rhythmus, der nur fünf Minuten Pause für den Gang zur Toilette oder zum Wassertrinken zuliess.

Seit Jahren kaufen die Grossverteiler aus der Schweiz, Gemüse in diesem Betrieb ein. Dank der Arbeit der SOC und der Presseberichte wie im Tagesanzeiger (siehe pdf) sind die unhaltbaren Zustände an die Öffentlichkeit gelangt. Die Grossverteiler fühlten sich nun unter Druck: In Zusammenarbeit mit Bio Suisse mischte sich Coop in den Konflikt ein und verlangte Erklärungen von seinem Lieferanten und stellte die Einkäufe provisorisch ein. Der Unternehmerverband in Almeria fürchtet eine Kettenre-aktion der Supermärkte. Dies ist eine Chance, um die SOC in ihrem Kampf gegen die Ausbeutung der MigrantInnen zu unterstützen. Wir bitten Sie deshalb, die folgenden Modellbriefe an Biosol Portocarrero und an die Vereinigung der Unternehmer von Almeria ASEMPAL zu schicken oder zu mailen.
Die Mailadressen der beiden Adressaten sind: biosol@biosolportocarrero.com und

asempal@asempal.es