Am 9.September 2020 wurde das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos durch einen Grossbrand völlig zerstört. Damit wurde die humanitäre Katastrophe verstärkt, die bereits im Lager geherrscht hatte und die wir und viele andere Organisationen seit langem anprangerten. 12‘000 geflüchtete Menschen befanden sich plötzlich im Niemandsland ohne irgendein Hab und Gut und wurden wie Verbrecher von der Polizeiwache angegriffen – auch Kinder wurden durch Tränengas verletzt.
In der Folge haben sich einzelne EU-Länder und die Schweiz bereit erklärt, alle zusammen insgesamt ein paar hundert unbegleitete Minderjährige aufzunehmen und Deutschland allein zusätzlich 400 Familien, also noch rund 1‘500 Personen. Diese minimale Anzahl ist eine Schande, vor allem weil es den Willen von vielen Städten und Dörfern in verschiedenen Ländern Europas gibt, unverzüglich Geflüchtete von Lesbos aufzunehmen. Es fehlt nur das Einverständnis der Regierungen.
Auch das neu errichtete Camp für die obdachlosen Geflüchteten auf Lesbos ist keine dauerhafte Lösung. Die Menschen brauchen Perspektiven, die sie auf der Insel und auch auf dem Festland in Griechenland nicht bekommen können. Sie müssen bei uns aufgenommen werden. Deshalb erinnern wir an die Appelle und die Petition an alle Schweizer Gemeinden, mit dem Ziel, dass sich die Gemeinden bereit erklären, Geflüchtete von den griechischen Inseln aufzunehmen. Dadurch soll der Bundesrat zu einer grosszügigen Haltung bewogen werden. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in verschiedenen Landesteilen mobilisieren sich bereits in ihrer Stadt oder in ihrem Dorf. Der Anfang ist gemacht. Doch es muss noch mehr geschehen.
Claude Braun, EBF-SchweizSie finden die Petition und eine Rückmeldekarte zum Herunterladen auf unserer Webseite www.forumcivique.org. Wir sind auch per Mail erreichbar: ch@forumcivique.org