Auf den Artikel über Israel im September, Nr. 229, erhielten wir folgende Entgegnung mit der Bitte, diese zu veröffentlichen.
Ich bin eifriger Leser des Archipels und konnte mich bis heute mit den meisten Publikationen solidarisieren. Was jedoch im September unter dem Titel «Heuchlerische Doppelmoral» erschien ist für mich mehr als nur unredlich; einseitiger geht’s nimmer, und mit unhaltbaren Behauptungen wird sehr großzügig umgegangen. Es behauptet ja kein Mensch, die Israelis seien Engel, aber der Schreiber kann sehr wohl bei gewissen Gemütern den Eindruck erwecken, die andere Seite sei unschuldig am ganzen Debakel und nur zu bedauern.
Dabei ist 1948 unvergessen, und wer war wohl der Verbrecher? Wer hätte wohl hier aufgeschrieen, wenn sie trotz erdrückender Übermacht Erfolg gehabt hätten?
Wer hat völlig widerrechtlich das Westjordanland mit Ostjerusalem einfach annektiert, hat da jemand reklamiert? Wieso dann aber lauthals, als sich die Israelis wieder geholt haben, was ihnen zustand? Wer es nicht glaubt, frage die UNO; oder besser konsultiere entsprechende Akten.
Wer predigt in ihren Schulen Hass und Vergeltung und installiert dort Raketenrampen; und nicht nur dort? Wo findet sich wohl der Truppenführer, der die Waffen neben das Ziel richten lässt? Und wegen der toten Kinder, haben die Bombenattentäter wohl darauf geachtet?
Und noch eine ganz üble, wohl nicht unberechtigte Frage: Die EU lässt seit Jahren Millionenbeiträge nach dem so genannten Palästina überweisen. Mit wessen Geld werden wohl die Unmengen Raketen bezahlt und woher kommen im Weiteren die vielen neuen Millionäre in diesem Gebiet, derweil ein großer Teil offensichtlich darbt.
Noch ein Letztes, und das ohne damit die Israelis reinwaschen zu wollen: Wer redet schon von allen Palästinensern, die in israelischen Spitälern, ohne nach ihrem Hintergrund zu fragen, behandelt werden? Dies im Widerspruch zur Behauptung der hermetischen Abriegelung und des Hochrisikogefängnisses. Es bliebe noch vieles zu sagen, was aber mehrheitlich nur in relativ aufwendigen Gedankengängen auszudrücken ist, wie das der Autor des kritisierten Artikels getan hat. Ich verzichte darauf.
H. Neuhaus, Uetendorf, CH