Vertreter der Sans-Papiers- und Flüchtlingskollektive aus Frankreich, Deutschland, Belgien, Spanien, Italien, Großbritannien, Finnland und den USA, die sich für ihre Bewegungsfreiheit einsetzen, haben sich im NoBorder-Camp in Strassburg getroffen, um eine Basis für eine autonome Bewegung in Europa zu schaffen.
Die verzweifelte Situation, in der sich die Migranten befinden, die versuchen, einen legalen Status zu erreichen, muss mit der Ausbeutung auf politischer, wirtschaftlicher und militärischer Ebene in Verbindung gebracht werden, die ihre Herkunftsländer durch den Druck der Industrieländer erleiden müssen. Überall unterstützt die Illegalität die schlimmsten Mechanismen der Ausbeutung, überall kommen die Asylverfahren von ihrem ursprünglichen Zweck ab, um zum isolierten Vorzimmer für die Abschiebung zu werden. All dies soll dabei helfen, den Ausländer unsichtbar zu machen. Das ist aber reine Verblendung, denn die Folge davon kann nur Repression und Kriminalisierung sein.
Da sich die Repression in ganz Europa immer mehr angleicht, ist jeder Ort des Widerstands gegen den Abbau der Rechte von Ausländern wichtig.
Indem wir unsere Taktik des Widerstands und unsere Überlebensstrategien weitergeben und über unsere Aktionen informieren, schaffen wir eine neue Form der gegenseitigen Hilfe. Wir haben keine andere Wahl, als uns beim Kampf für unsere Rechte hier, aber auch in unseren Herkunftsländern, zusammenzuschliessen, Flüchtlinge und Sans-Papiers, egal, was nun unsere Nationalität, Kultur oder Sprache ist.
Wir haben unsere Erfahrungen des gemeinsamen Kampfes und dem der Einzelpersonen ausgetauscht. Unseren Kämpfen liegen unterschiedliche regionalpolitische Zusammenhänge und Geschichten von Migranten zugrunde, doch sie haben die gleichen klaren und fundamentalen Ziele, darunter die Abschaffung einer Politik, welche Migranten in die Illegalität drängt.
Wir fordern:
Freizügigkeit für alle,
die bedingungslose Legalisierung aller Sans-Papiers,
die Verteidigung des Asylrechts,
den Stopp aller Abschiebungen,
die Schließung von Internierungslagern und die Freilassung inhaftierter Sans-Papiers,
keinen unsicheren Aufenthaltsstatus,
die Abschaffung der Residenzpflicht und aller anderen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit,
die Abschaffung der doppelten Bestrafung,
das Recht auf ein Leben in Würde für alle.
Die internationalen Treffen sind ein Schritt zur Entwicklung eines Austauschs, der unsere Isolation beendet. Wir müssen uns vereinen, als Sans-Papiers, als Arbeiter, als Weltbürger.