Heute, Mittwoch, den 27.11.2019, um 15 Uhr, übergaben rund 50 Menschen von zivilgesellschaftlichen Initiativen aus der Schweiz, Österreich, Kroatien und Bosnien-Herzegowina einen Offenen Brief an Frau Bundesrätin Karin Keller-Sutter, um auf die Not der Flüchtlinge an der bosnisch-kroatischen Grenze und in den Lagern von Bosnien-Herzegowina aufmerksam zu machen. Gleichzeitig wurde auf die Verantwortung der EU und der Schweiz für diese Situation hingewiesen. Auf einem der mitgebrachten Plakate war zu lesen: „Endstation Bosnien? Öffnet die Tür für Flüchtlinge aus den Lagern in Bosnien!“ Guido Balmer, Informationschef des EJPD, nahm den Offenen Brief vor dem Bundeshaus entgegen. Ein mannshoher Schlüssel diente als Symbol, um eine Öffnung der Schweiz für eine humanitäre Aufnahme von Geflüchteten aus Bosnien zu verlangen. Der Brief an den Bundesrat kommt zu folgendem Schluss: „In den Empfangsstrukturen in der Schweiz gibt es momentan genügend Platz. Es stünde daher dem Bundesrat gut an, mit der Aufnahme von Geflüchteten aus den Lagern in Bosnien und Herzegowina aufzuzeigen, dass die Aussenpolitik der Schweiz nicht nur die Interessen der Wirtschaft vertritt, sondern auch der humanitären Tradition der Schweiz verpflichtet ist.“ In dem Offenen Brief an Frau Karin Keller-Sutter und den Gesamtbundesrat werden weitere Forderungen erhoben:
Der Bundesrat möge sich einsetzen für:
- einen sofortigen Stopp der Gewalt, die von der kroatischen Grenzpolizei systematisch gegen Flüchtlinge an der bosnisch-kroatischen Grenze angewendet wird,
- den Rückzug der Schweiz von Frontex-Einsätzen,
- einen Ausschaffungsstopp von Geflüchteten von der Schweiz nach Kroatien.
- die Verhinderung einer humanitären Katastrophe in Bosnien und Herzegowina. „Wir bitten Sie: Entsenden Sie eine Delegation aus den zuständigen Departementen des Bundesrats, um sich vor Ort selbst ein Bild von der Not zu machen!“
Ein zweiter Offener Brief wurde an die „Delegation der EU für die Schweiz“ in Bern übergeben.
Hier finden Sie den "Brief an die EU Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen" sowie den "Offenen Brief an die Bundesrätin Keller Sutter"