Nach einer schwierigen Krisenzeit ist das AIM-Netzwerk dabei, seine Aktivitäten in einem bescheideneren Rahmen wieder aufzunehmen. Dies wurde ermöglicht durch eine Subvention der irischen Regierung und durch zahlreiche Spenden aus dem Freundeskreis des Europäischen BürgerInnenforums in der Schweiz. Die Solidarität des Schweizer Unterstützerkreises hat es AIM erlaubt, einige Monate ohne andere Geldquellen durchzuhalten
Die Mitglieder des Netzwerks haben beschlossen, das Hauptgewicht ihrer Programme auf die Ausbildung und auf ein neues Projekt, „Die neue Generation AIM", zu legen. Seit 1995, als wir begannen, Ausbildungskurse durchzuführen, haben über 400 junge Journalistinnen und Journalisten aus allen Regionen daran teilgenommen, meistens zwischen 3 und 6 Monate lang. Wir haben es immer wichtig gefunden, sie nach den Kursen weiter zu betreuen, bei ihnen Artikel für das Netzwerk zu bestellen und sie den Medien in ihrer Region zu empfehlen
Wir haben beschlossen, auf der Homepage eine neue Rubrik einzurichten, die „Neue Generation" heissen wird. Eine interregionale Redaktion soll gegründet werden unter der Leitung von Svetosar Sarkanjac. Jeden Monat sollen zwischen 30 und 100 Artikel von jungen Journalisten (von denen die meisten AIM-Kurse absolviert haben) veröffentlicht werden. Die definitive Anzahl wird von der zukünftigen finanziellen Unterstützung abhängen. Dieses Projekt scheint auf offene Ohren zu stossen: Der Europarat hat bereits die Finanzierung des regionalen Seminars zugesagt, das vom 13. bis zum 15. Dezember 2002 in Novi Sad stattfinden wird. An diesem Treffen, an dem etwa 50 junge Journalistinnen und Journalisten aus der ganzen Region erwartet werden, sollen die Details des Projekts „Neue Generation" festgelegt werden
Zehn Jahre sind seit der Gründung von AIM im Herbst 1992 vergangen. Dies war in Uzhgorod in der Ukraine, anlässlich eines vom EBF durchgeführten Kolloquiums über „Medien und Bürger im Gemeinsamen Haus Europa". Auch wenn im ehemaligen Jugoslawien kein Krieg mehr tobt, so sind die Wunden noch nicht verheilt. Vieles wird genau von dieser neuen Generation abhängen, die - vergessen wir das nicht - zu jung ist, um die Realität dieses nicht mehr existierenden Landes gekannt und daher verstanden zu haben, und schon gar nicht die Bruderkriege, die es zerstört haben. Diese jungen Leute sind in einer Stimmung von Propaganda und Hass auf die „anderen" aufgewachsen. Es ist immer noch dringend, ihnen zu helfen, Verbindungen aufzubauen, über die neuen Grenzen hinweg, die sie vielleicht eines Tages wieder überwinden werden