Nachdem wir den Artikel über die Verdingkinder in der Schweiz und die Erzählungen von zwei Betroffenen publiziert haben, machte uns eine Leserin auf folgendes Buch aufmerksam: «Überleben – über Leben» – Wege zur Kreativität. Über Arbeiten von und mit Betroffenen fürsorgerischer Zwangsmassnahmen. Das 2022 erschienene Buch geht von einer zweieinhalbjährigen Gruppenarbeit mit Betroffenen aus, mit dem Ziel, dass sie sich selber in der Öffentlichkeit äussern.
Elisabeth von Salis hat die Gruppe in ihrer Funktion als Psychoanalytikerin und Gruppenkoordinatorin begleitet. Das Projekt erreicht seinen Höhepunkt mit einer Ausstellung der Arbeiten der Betroffenen und verschiedenen Aktionen in der Roten Fabrik Zürich, Ende Mai 2018. Im Buch enthalten sind Fotos der Ausstellung von Marion Strunk sowie Stellungnahmen der Betroffenen. Anke Ramöller, Germanistin und Theologin, verfasst unter dem Titel «Der tumbe Parzival» ihre Gedanken, Erlebnisse und Ideen zu ihrer Gesprächsrunde, welche sie an der Ausstellung geführt hat.
Der Historiker Thomas Huonker stellt das Projekt in einen historischen, sozialen und gesellschaftlichen Kontext mit dem Titel: «Zwangsmassnahmen und Diskriminierung versus Ausgleich und Menschenrechte in der Armuts- und Sozialpolitik der Schweiz von 1800 bis heute.»
Elisabeth von Salis, Marion Strunk, «Überleben – über Leben» – Wege zur Kreativität. Über Arbeiten von und mit Betroffenen fürsorgerischer Zwangsmassnahmen, erschienen 2022 im LIT Verlag Wien, Zweigniederlassung Zürich