In Zeiten der Globalisierung wird die Arbeitsmigration in die reichen Einwanderungsländer der EU andauern.
Das militärisch aufgerüstete Grenzregime, das die EU und die Schweiz zur Abschreckung und Bekämpfung der „illegalen Einwanderung“ sowie zur Wohlstandssicherung installiert hat, erschwert zwar die Immigration in menschenverachtender Weise, wird sie aber nicht verhindern. Die Tragödien der Bootsflüchtlinge aus Afrika werden verdrängt; ebenso Ausbeutung, Rassismus und Diskriminierungen, mit denen die im „Wohlstandsparadies“ angekommenen MigrantInnen zunehmend konfrontiert sind. Auch innerhalb der „Festung Europa“ führen gesellschaftliche Spaltungen, „Parallelgesellschaften“ und Fremdenfeindlichkeit zu sozialen Spannungen.
In welchem Ausmass heute die Konzepte der „Integration“ umstritten und umkämpft sind, zeigt die kontroverse Debatte in diesem umfang- und materialreichen Heft. Um dies besonders in der Schweiz, wo seit Jahren eine Allianz rechtsbürgerlicher Parteien immer wieder die von der SVP diktierte demagogische Ausländerpolitik mitträgt und Bedrohungsängste schürt. Umso notwendiger ist es, die Prioriäten und Aspekte einer solidarischen Asylpolitik, einer demokratischen Migrations- und Integrationspolitik in menschenrechtspolitischer Perspektive weiterzudiskutieren. Über 35 Autorinnen und Autoren aus ganz unterschiedlichen Arbeits- und Erfahrungszusammenhängen berichten, analysieren und besprechen nicht nur, sondern erschliessen auch in Ansätzen neue Modelle und Konzepte staatlicher Souveränität, transnationaler Bürgerrechte, der Gleichberechtigung und der politischen Partizipation.
WIDERSPRUCH 51:
Migration, Integration
und Menschenrechte
232 Seiten, CHF 25.-